Dienstag, 2. August 2011

Kindliches Asthma durch magnetische Wechselfelder während der Schwangerschaft ?

In einer Studie des renommierten Kaiser Permanente Forschungsinstitut (Kalifornien, USA) wurde eine signifikante Zunahme von Asthmafällen bei Kindern festgestellt, deren Mütter während der Schwangerschaft stärkeren magnetischen Wechselfelder ausgesetzt waren.
Isotrope (dreidimensionale) Messung
magnetischer Wechselfelder

Der Leiter der Studie Dr. De-Kun Li konnte eine lineare Zunahme der Asthmaerkrankungen um 15% bei einen Anstieg der Exposition um je 100 nT magnetischer Flussdichte beobachten, so trat Asthma bei Kindern deren Mütter während der Schwangerschaft hohen magnetischen Wechselfelder ausgesetzt waren um den Faktor 3,5 mal häufiger auf als bei Müttern, die nur geringen (< 30 nT) magnetischen Wechselfeldern ausgesetzt waren.
Auch wurde eine signifikant stärkere Erhöhung beobachtet, wenn die Mutter bereits an Asthma erkrankt war und gleichzeitig stärkeren magnetischen Wechselfelder ausgesetzt war (Synergie-Effekte). Bereits in der Vergangenheit wurde eine Zunahme der kindlichen Leukämie in Verbindung mit magnetischen Wechselfeldern gebracht und von der IARC (Krebsforschungszentrum der WHO) als möglicherweise krebserzeugend eingestuft.
Die neue Studie muß selbstverständlich durch andere Forscher überprüft werden, sollten die Ergebnisse bestätigt werden, würden sich weitreichende Konsequenzen für die Nutzung bestimmter elektrischer Geräte (z.B. Induktionsherde) und die Wahl von Grundstücken ergeben, da sich magnetische Wechselfeder nur sehr begrenzt abschirmen lassen.

Quellen
De-Kun Li et al. (2011): Maternal Exposure to Magnetic Fields During Pregnancy in Relation to the Risk of Asthma in Offspring. Arch Pediatr Adolesc Med. 
Michaelis et al. (1995): Elektromagnetische Felder und Krebserkrankungen im Kindesalter. Dtsch Arztebl 1995; 92(38): A-2472
IARC Monographs (2002): Non-Ionizing Radiation, Part 1: Static and Extremely Low-Frequency (ELF) Electric and Magnetic Fields.Volume 80.